Wir haben im Frühjahr 2023 mit Planungen begonnen die Toiletten unseres Vereinsheims zu renovieren. Eigentlich gab es schon seit Jahren Überlegungen dazu, die Sanierung wurde aber immer wieder aufgeschoben. Da die Toiletten nun fast 40 Jahre alt waren, mussten wir die Sanierung nun aber endlich angehen.
Da wir in unserem Verein keine Heerschar an Handwerkern haben, wollten wir die Sanierung durch einen Fachbetrieb erledigen lassen. Wir schwimmen aber nicht gerade in Geld, somit lag unsere „Schmerzgrenze“ was die Sanierungskosten angeht bei 7000,- Euro. Es gibt Förderprogramme vom WLSB, die solche Sanierungen unter bestimmten Voraussetzungen mit 30% bezuschussen, was die Kosten dann entsprechend reduzieren würde. Meine Anfrage bei verschiedenen Firmen brachte allerdings sehr schnell Ernüchterung. Die Kosten liegen deutlich oberhalb 10.000,- Euro und alle Handwerker haben volle Auftragsbücher.
Wir haben uns also entschlossen, die Sanierung in Eigenleistung umzusetzen. Die meiste Erfahrung mit Sanierung und Umbau hat Alex, er hat daher eine Einkaufsliste erstellt und das Gros des benötigten Werkzeugs mitgebracht. Auch Jonas brachte seine Werkzeugkoffer mit, dazu kamen noch einzelne Werkzeuge von Michael und mir. Einige wenige Werkzeuge mussten wir kaufen, das läuft aber eher unter „Verbrauchsmaterial“.
Alex und ich starteten am 8.Juli die erste Einkaufstour beim Hornbach und besorgten einiges an Baumaterial sowie Waschbecken und Pissoire. Wichtiger war aber noch, dass wir uns einen Überblick über die verschiedenen Toilettenvarianten verschaffen konnten. Gleiches gilt für die zukünftige Wandgestaltung. Bislang waren unsere Toilettenwände mit einem PVC Belag ausgekleidet. Diese PVC Beschichtung sollte nun erneuert werden und das alte Stand-WC mit aufgesetztem Spülkasten sollte durch eine ähnliches Modell ersetzt werden. Wir haben dann aber noch im Baumarkt die Entscheidung gefällt, dass wir mit höherwertigen Varianten und Materialien arbeiten müssen. Das bedeutet, die Wände müssen gefliest werden und das WC wird mit einem Vorwandelement befestigt. Das heißt eine zusätzliche Trockenbau Zwischenwand im Damen- und Herren WC. Da die Fliesen nicht direkt auf die vorhandenen Spanplatten geklebt werden können (Spanplatten dehnen sich bei Temperaturschwankungen zu stark aus und können bei Feuchtigkeit aufquellen), mussten die Wände zuvor noch mit Gipskartonplatten versehen werden.
Der Startschuss zur Renovierung fiel am 4. August 2023 mit dem Abriss der alten Toiletten, was erstaunlich schnell ging. Tags darauf wurde der Abbruch entsorgt und direkt im Anschluss eine weitere Einkaufstour im Bauhaus gemacht. In den folgenden Wochen wurden wir bei Bauhaus und Hornbach zum Stammgast.
Vor uns lag ein straffer Zeitplan. Für den 20. August war unsere 3. Jugend-Schach-Open anberaumt. Anfang September stand unser jährliches Seniorenturnier auf dem Plan. Ziel war es, dass zum Jugend-Schach Event zumindest eine Toilette wieder nutzbar ist und das zum Seniorenturnier, das immerhin über 9 Tage geht, alle wesentlichen Arbeiten erledigt sind.
Trotz diverser Schwierigkeiten und Planänderungen konnten wir unseren Zeitplan in den wesentlichen Punkten einhalten. Die abschließenden Arbeiten haben sich dann aber doch noch bis zum 12. Oktober hingezogen und sind erst jetzt, mit der Wiederinbetriebnahme der Heizung beendet.
Wie hoch waren die Kosten? Baumaterial, Keramik und Badmöbel beliefen sich auf 4.141,54 Euro. Dazu kommen noch Kosten für Werkzeuge, Verbrauchsmaterial und Entsorgung von 536,45 Euro. Wir sind also in Summe bei unter 5.000,- Euro geblieben. Einen Zuschuss vom WLSB erhält man dafür aber nicht so einfach da dieser beantragt werden muss, bevor die Arbeiten beginnen. Zu diesem Zeitpunkt gingen wir aber noch von geringeren Kosten aus, die nicht hätten bezuschusst werden können. Wer ganz genau wissen möchte, wie sich die Kosten verteilen, der kann eine Aufstellung in diesem PDF File finden.
Was in den aufgeführten Kosten nicht berücksichtigt ist, sind die zahllosen Arbeitsstunden, die von allen Beteiligten aufgebracht worden sind. Alles zusammen gezählt liegt der Aufwand grob geschätzt bei ca. 300-350 Stunden. Daher gilt allen Helfern, die sich an der Sanierung beteiligt haben, besonderer Dank, den ich im Namen des Vereins ausspreche.